Veranstaltung: | Jahresmitgliederversammlung 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.4. Wahl: Beisitzer*in |
Antragsteller*in: | Milena Merkel |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 18.11.2019, 02:31 |
BW3: Milena Merkel
Selbst·vorstellung
Liebe Kakteen,
selbst im Jahr 2019 verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 21% weniger als Männer.
Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von direkter Diskriminierung über systematisch geringer vergütete ‚typische Frauenberufe‘ bis zu vorwiegend von Frauen* übernommene Care Arbeit.
Doch nicht nur im Einkommensbereich gibt es in Deutschland noch eklatante Unterschiede zwischen Männern und FIT*-Personen, auch in der politischen Repräsentanz herrscht ein starkes Ungleichgewicht.
Der Frauenanteil im Bundestag liegt zum Beispiel bei gerade mal 31%, im nordrhein-westfälischen Landtag bei 28% und im Münsteraner Stadtrat bei 33%.
Frauen sind in den Parlamenten also im Schnitt zu nicht einmal einem Drittel vertreten, obwohl sie über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen.
Menschen, die nicht in das binäre Geschlechterbild hineinpassen, sind sogar noch stärker unterrepräsentiert.
Auch hier im Kaktus ist der Anteil der FIT*-Personen, sowie auch ihr durchschnittlicher Redeanteil in Diskussion, geringer als der der männlichen Mitglieder.
Deshalb möchte ich mich als Beisitzerin aktiv für mehr FIT*-Förderung im Kaktus einsetzen. Dazu gehören Mandatsträger*innen, gegenseitiges Empowerment, z.B. bei regelmäßigen FIT*-Stammtischen, sowie ein stärkerer Fokus auf quotierte Redelisten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt für mich auf dem Umwelt- und Klimaschutz. Schon heute wirken sich die Folgen des Klimawandels z.B. in Form von Extremwetterereignissen auf uns aus.
Besonders betroffen sind allerdings Menschen aus dem globalen Süden, die zumeist selber vergleichsweise wenig zum Klimawandel beigetragen haben.
Auch sind oft FIT*-Personen aufgrund ihres niedrigeren sozialen Status stärker als Männer betroffen.
Klimaschutz ist also auch immer eine Frage von (Geschlechter-) Gerechtigkeit.
Doch obwohl die potentiellen, katastrophalen Folgen des Klimawandels schon seit Jahren bekannt sind, hält unsere Regierung an ihrer Passivität in Fragen des Klimaschutzes fest.
Die bei der Klimakonferenz in Paris gesteckten Klimaziele für 2020 werden klar verfehlt und ohne einen sofortigen Richtungswechsel wohl auch die Klimaziele für 2030. Wir als Zivilbevölkerung müssen dafür sorgen, dass diese Politik des Nichtstuns sich ändert und dafür den Klimaschutz auf allen Ebenen immer wieder in den Fokus rücken! Dabei muss aber auch klar sein, dass ein effektiver und sozial gerechter Klimaschutz in einem kapitalistischen System, das von unendlichem Wachstum lebt, nicht möglich und ein Systemwandel nötig ist.
Im nächsten September finden die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen statt. Kommunale Vertretungen haben meist einen sehr direkten Einfluss auf das Leben der Menschen, sei es über das ÖPNV-Angebot, den
Radwegeausbau oder die Förderung des lokalen kulturellen Angebots. Um Münster nachhaltiger, sozialer und allgemein lebenswerter zu gestalten, möchte ich dabei helfen, junggrüne Ideen in das Wahlprogramm von B90/
Die Grünen in Münster einzubringen. Außerdem möchte ich insbesondere Bewerber*innen aus dem Kaktus verstärkt beim Wahlkampf unterstützen um die oft unterrepräsentierte Perspektive junger Menschen in die Räte
einzubringen.
Über eure Stimme würde ich mich sehr freuen!
Eure Milena